Keynote-Thema

Künstliche Intelligenz:
Ein Auto für den Geist?

Denken auf der Überholspur – oder der Weg zu geistiger Fettleibigkeit?

»Ein Computer ist wie ein Fahrrad für den Geist.« – dieses Zitat von Steve Jobs aus den frühen 1980er-Jahren wirft die Frage auf, ob aktuelle Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz uns möglicherweise in eine neue Situation gebracht haben: Können wir KI als ein »Auto für den Geist« sehen?

Die aktuelle Entwicklung

, die wir im Bereich der KI beobachten können, ist so schnell, dass es schwerfallen kann, die Orientierung zu behalten. In diesem Vortrag versuche ich, diese Orientierung zu bieten. Ich skizziere einen inneren Kompass, der in vier unterschiedliche Richtungen kalibriert ist: vier Richtungen, in die sich unser Leben mithilfe von KI entwickeln könnte.

Der Vortrag zeigt, dass Möglichkeiten und Risiken oft zwei Seiten einer Medaille sind – und dass es am Ende natürlich an jedem selbst ist, den eigenen Weg in die Zukunft zu erkunden: in die Richtung, die sich richtig anfühlt, und mit dem passenden »geistigen Verkehrsmittel«.

Aufgezeichnet auf der Horizons by Heise.

Kernaussagen

  •   Die aktuelle Entwicklung im Bereich KI ist rasant.
  •   Das kann beunruhigend sein.
  •   Wir benötigen Orientierung, in welche Richtung wir gehen wollen.
  •   Steve Jobs nannte den Computer ein »Fahrrad für den Geist«.
  •   Sind wir mit der KI im »automobilen Zeitalter« des Denkens angelangt?
  •   Was können wir aus der Geschichte der Automatisierung lernen?
  •   KI ermöglicht Entwicklungen in viele Richtungen.
  •   Sie kann unsere Beziehungen harmonisieren, unsere Arbeit für uns machen, uns mit Informationen überschütten und auch befreien.
  •   Täglich gibt es hier neues, unkartiertes Gebiet – dessen Entdeckung ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit.
  •   Gehen wir sie mit viel Freude und Entdeckergeist an.

Auf der Suche nach Orientierung

Als Professor für Interface- und UX-Design beschäftige ich mich mit den Dingen, die wir mit Computern machen – und mit den Dingen, die Computer im Gegenzug mit uns machen. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich KI sind so rasant, dass sie einigen Menschen Angst machen: Wie wird unsere Welt von morgen aussehen?

Dieser Kontrollverlust ist oft begleitet durch ein ungutes Gefühl, das oft entsteht, wenn sich auf einmal so viele Möglichkeiten auftun, dass es uns schwerfällt, zu spüren, was wir eigentlich wollen.


Was wir benötigen, ist Orientierung. Das oben genannte Zitat von Steve Jobs ist hier ein spannender Ausgangspunkt. Wenn Computer in den 1980er-Jahren (aus dieser Zeit ist das Zitat) als Fahrrad für den Geist betrachtet werden konnten – ein zwischenzeitlicher Arbeitstitel für den Macintosh war übrigens tatsächlich bicycle – sind wir dann mit KI im automobilen Zeitalter angelangt? Autos sind, wie man in unserer Welt unschwer erkennen kann, nicht gerade unbeliebt, in vielen Fällen auch nicht ganz unpraktisch. Allerdings wird es dem einen oder anderen auch aufgefallen sein: So ganz unproblematisch sind sie auch nicht.

Brechen wir also auf – auf die Suche nach einem Navigationsinstrument für die aktuelle Situation, die – angesichts der schnellen technischen Fortschritte im Bereich KI – unübersichtlich und einschüchternd wirken kann.

Ein innerer Kompass

In diesem Vortrag bauen wir uns also einen »inneren Kompass« – und kalibrieren ihn in vier Richtungen. Es sind vier Richtungen, in die wir – dank der technischen Möglichkeiten, die KI bietet – uns zukünftig entwickeln könnten. Jede Richtung ist eine Verheißung, ein Versprechen. Gleichzeitig kann es sich jedoch eventuell lohnen, einmal genauer hinzusehen …

Nicht zuletzt ist ein Kompass ein Sinnbild für Entdeckung. Unkartiertes Gebiet auf der Landkarte erschließt sich momentan fast täglich für uns. Entdecken wir es. Dabei wünsche ich Ihnen – und uns allen – ganz viel Spaß.

Imagine.
 
AKRONYM Unthinkable